Mulchsaat ohne Glyphosat

Der Einsatz von Totalherbiziden ist mehr denn je umstritten. Wir wollen Teil der Lösung sein und bieten eine Alternative zur Saatvorbereitung!

Die Idee:

Grundsätzliches Ziel ist es, bei der Streifenfrässaat von Mais den Einsatz von Glyphosat vor der Saat bestmöglich zu ersetzen. Bestmöglich deshalb, weil ein 1:1 Ersatz in ähnlichem Kostenrahmen kaum möglich sein wird. Auch im Biolandbau öffnen sich mit dieser Maschine neue Möglichkeiten in Bezug auf Fruchtfolge und Bodenbearbeitung.

Die Hintergründe:

Totalherbizide haben europaweit einen schweren Stand und werden mittelfristig teilweise oder gänzlich aus dem Verkehr gezogen. In der Schweiz zielen aktuell 2 Initiativen auf ein Verbot von Glyphosat und weiteren Pflanzenschutzmitteln, folglich müssen mögliche Alternativen gesucht werden. Eine solche Alternative bietet die Biofräse der italienischen Maschinenbaufirma Celli.

Die Maschine:

Die Biofräse von Celli arbeitet mit einem Rotor, welcher mit Messern bestückt ist. Die gesamte Fläche wird auf einer Tiefe von 4-5 cm abgehobelt. Dadurch werden sämtliche Wurzeln durchtrennt und das Pflanzenaterial kommt aufgrund der schwungvollen Wurfbewegung oben auf zu liegen, was die Pflanzen in der Folge bei trockener Witterung verdorren lässt.

Rechtes Bild: Ein Versuchsfeld nach dem „normalen“ Herbizideinsatz im 3 – 4 Blatt-Stadium der Kulturpflanze. Links die Fläche mit der Biofräse bearbeitet, rechts mit Glyphosat. Der Mais präsentiert sich beidseitig in gleichem Zustand.

Punkte, die bei einem Einsatz der Celli-Fräse zu beachten sind:

  • Trockene Bedingungen begünstigen den Einsatz der Biofräse. Je feuchter die Verhältnisse, desto mehr Gras wird wieder anwachsen können. Deshalb ist eine sensiblere Betreuung und intensivere Beobachtung nach der Saat nötig.
  • Idealerweise erst dann mit der Biofräse bearbeiten, wenn auch problemlos gesät werden könnte. Danach das Feld bis zur Saat mindestens 1 Tag abtrocknen lassen. Je besser abgetrocknet, desto weniger Gras wächst nach.
  • Die Behandlung mit Maisherbizid erfolgt in gleicher Dosierung wie auf Flächen mit Glyphosat-Behandlung. Einzig der Zeitpunkt sollte tendenziell etwas früher gewählt werden, da eine Verunkrautung etwas früher eintreten kann. Der Grundsatz lautet, gut beobachten und den Zeitpunkt des Maisherbizides an den Unkrautdruck der Parzelle anpassen.
  • Ähnlich verhält es sich mit mechanischen Unkraut-Regulierungsmassnahmen: tendenziell etwas früheren Einsatz vorsehen, als bei gepflügten Flächen.
  • Es ist mit grossen Unterschieden, je nach Feuchtigkeit und Wiesentyp zu rechnen.